Dynamische Gewässerabschnitte einfach erstellt: Ein Blick hinter das neue Gewässerinformationssystem Solothurn

Ausgangslage

Die GeoWerkstatt durfte im Auftrag des Amtes für Umwelt des Kantons Solothurn das bisher bestehende Gewässer-Informationssystem GEWISSO neu konzipieren und realisieren. Das Ziel war, auf dem bestehenden Gewässernetz Gewässerabschnitte mit unterschiedlichen Eigenschaften auf eine möglichst einfache Art erstellen zu können. Zudem musste die Konformität zum Minimalen Geodaten-Modell "Planung der Revitalisierung von Gewässer (ID 191.1)" gewährleistet werden. Erreicht wurde das Ziel durch ein optimales Zusammenspiel im Dreieck INTERLIS – PostGIS – QGIS.

Die Lösung aus Anwendersicht kurz erklärt

Um einen Gewässerabschnitt geometrisch festzulegen braucht die erfassende Person lediglich in einem Hilfslayer über der Gewässer-Basisgeometrie eine Hilfslinie und die dazugehörenden Attribute zu erfassen, wobei nur der Anfangs- und Endpunkt möglichst genau am Streckenendpunkt liegen müssen. Idealerweise liegen diese zwei Punkte auf der Basisgeometrie, ansonsten wird der am nächsten liegende Punkt der Linie verwendet. Der Rest läuft automatisch. Der Gewässerabschnitt wird in der Datenbank aus der Basisgeometrie und der Hilfsgeometrie als Datenbank-View errechnet, geometrisch korrekt dargestellt und mit allen Attributen angereichert. Die Daten sind sofort sichtbar, da die Datenbank-View sich stetig aktualisiert. Das Produkt für alle weiteren Verarbeitungen (Publikation, Datenabgabe, Services, …) ist die View oder Derivate davon.

Die Lösung kurz Skizziert

Diese erstaunlich einfache Lösung wurde erreicht, indem die drei "Player" INTERLIS, PostGIS und QGIS sinnvoll aufeinander abgestimmt wurden. Möglich ist das Erreichen der Lösung durch:

  • die Anreicherung des Modells mit den nötigen Hilfsklassen für die Hilfslinien.

 
 
  • die Erweiterung der DB mit passenden Views und der Verwendung der Geometrie-Funktionen von PostGIS

 
  • die Erweiterung der DB mit passenden Views und der Verwendung der Geometrie-Funktionen von PostGIS

 

Von jedem System wurde ein Teil seiner Stärken genutzt und im Zusammenspiel eine einfache aber zweckmässige Lösung erreicht. Die Funktionalität für die dynamische Segmentierung oder der Berechnung der Kilometrierung baut vollumfänglich auf PostGIS auf, während die Objekt-Beziehungen aus INTERLIS in QGIS implementiert wurden. Auf QGIS-Plugins zur linearen Referenzierung wurde verzichtet. Dadurch liegen die Abschnitte in Form von Views in der Datenbank vor und können auch von anderen Systemen genutzt werden. Die MitarbeiterInnen des Amtes für Umwelt des Kantons Solothurn schätzen die Einfachheit und Klarheit des neuen Systems.

 
 
Renato BordoniInterlis